Produktfotos machen: 12 Tipps aus der Praxis

Produktfotos machen: 12 Tipps aus der Praxis

Gute Produktfotos sind ein unersetzlicher Teil jeder Produktdetailseite bei einem Onlineshop. Kunden bewerten Produkte hauptsächlich über Bilder, denn das liegt in der menschlichen Natur. Qualitative und professionelle Produktfotos sind somit noch wichtiger als gute Produktbeschreibungen oder deren Bewertungen.

Die Erstellung von qualitativen und professionell aussehenden Produktfotos ist eine der wichtigsten Aufgaben für jeden Shopbetreiber. Natürlich kann man einen professionellen Fotografen engagieren, so einen hohen Aufwand können sich kleine Onlinehändler und Startups jedoch nicht leisten.

In diesem Artikel geben wir Ihnen zwölf praktische Tipps, wie man Produktfotos besser aufnehmen kann.

Tipp 1: Nutzen Sie eine richtige Kamera!

Der erste Schritt zu gut gelungenen Produktfotos ist natürlich eine gute Kamera. Das Fotoequipment kann man entweder kaufen oder leihen. Der digitale Markt bietet ein großes Angebot an verschiedenen Kameras und Fotoequipment. Eine gute und passende Kamera kann man bereits ab 300 € erwerben. Für Produktfotos sind vor allem eine Systemkamera oder eine DSLR (digitale Spiegelreflexkamera) empfehlenswert.

Solche Kameras erlauben, alle nötigen Parameter manuell einzustellen, um gut aussehende Produktfotos zu schießen, wie z.B. die Blende, Verschlusszeit oder ISO-Wert. Gute Kompaktkameras oder sogar Smartphone-Kameras mit mehr als zwölf Megapixel könnte man ebenfalls nutzen, die Qualität der Ergebnisse wird aber sichtbar schlechter sein.

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Tipp 2: Benutzen Sie ein Stativ oder einen Tripod!

Egal, ob Sie eine Profi-Kamera, Kompaktkamera oder sogar eine Smartphone-Kamera nutzen, Sie brauchen ein Stativ oder einen Tripod. Das Stativ passt besser für große Produkte. Für kleine Produkte wird eher ein Tripod genutzt. Dieses Zubehör ist ein richtiger Helfer, um die Qualität der Produktaufnahmen zu verbessern und diese einheitlich in einem Stil zu erstellen. Sie bekommen:

  • richtig scharfe Bilder,
  • einen gleichen Aufnahmewinkel für alle Fotos,
  • eine gute Belichtung der Produkte,
  • einen weißen Hintergrund, der wirklich weiß ist, wenn gewünscht,
  • bei Bedarf hohe Tiefenschärfe.

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Tipp 3: Wählen Sie einen richtigen Hintergrund!

Beim Setaufbau ist es besonders wichtig einen richtigen Hintergrund zu wählen. Neutraler, heller und einfarbiger Hintergrund ist empfehlenswert. Versuchen Sie einen möglichst großen Kontrast zwischen dem Hintergrund und dem Produkt zu schaffen. Nutzen Sie beispielsweise eine große weiße oder graue Pappe, Papier oder Karton. Wenn Ihre Produktart es erlaubt, können Sie sogar helles Holz oder zum Beispiel ein einfaches Muster als Hintergrund nehmen. Achten Sie darauf, dass Ihr Produkt auf dem Hintergrund nicht “verschwindet”. Teppiche, Tische ohne Unterlage passen nicht! Es gibt aber noch eine Möglichkeit einen passenden Hintergrund zu wählen – Sie können das Bild mit einem Programm für Bildbearbeitung ausschneiden und auf den gewählten Hintergrund setzen. Das können Sie entweder selbst machen oder Sie finden im Internet einen Grafiker, der ab 1 € per Foto die ganze Bildbearbeitung übernimmt.

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Tipp 4: Nutzen Sie keinen Blitz!

Der Blitz erzeugt harte Schatten und lässt die Farben verblassen. Er führt zur Wiedergabe von unnatürlichen Farben von Produkten, was bei Produktbildern unerwünscht ist. Nutzen Sie besser eine zusätzliche Ausrüstung für Beleuchtung, um wirklich optimale Produktbilder zu schießen.

Tipp 5: Nutzen Sie Beleuchtungsdämpfer!

Für hochqualitative Produktfotos ist eine harmonische Lichtstreuung besonders essentiell. Um einen solchen Effekt zu schaffen, braucht man keine neuen Dinge zu kaufen! Leichte Stoffe, die man über das Licht hängt, passen auch. Das Ziel ist: die Beleuchtung einfach zu dämpfen.

Tipp 6: Fotografieren Sie im Tageslicht!

Eine gute Beleuchtung ist die wichtigste Komponente für gute Produktbilder. Versuchen Sie möglichst im Tageslicht zu fotografieren. Als Lichtquellen dienen auch Fenster und Türeingänge. Wichtig ist, nicht in die Lichtquelle hinein zu fotografieren. Vermeiden Sie aber dabei Schatten. Benutzen Sie eine Softbox, um ein diffuses Licht zu erzeugen. Als natürlicher Diffuser dienen die Wolken am bewölkten Tag, denn diese filtern das Licht. Mit gleichmäßig verteiltem Licht, ohne starke Schatten und direkte Sonneneinstrahlung, erstellen Sie wirklich gute Produktaufnahmen.

Tipp 7: Bleiben Sie bei einem einheitlichen Beleuchtungstyp!

Um keine unterschiedlich aussehenden Produktbilder zu bekommen, entscheiden Sie sich für ein einheitliches Beleuchtungskonzept und bleiben Sie bei diesem. Verschiedene Lichtquellen erzeugen verschiedene Schattentypen auf Ihren Bildern: blau im natürlichen Licht und gelb im Zimmer. So ein großer Unterschied passt nicht zu einheitlich aussehenden Produktfotos.

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Tipp 8: Nutzen Sie den Zoom!

Zur Wiedergabe von Details oder kleinen Objekten ist der Zoom einfach unersetzbar. Dabei nutzen Sie aber ausschließlich den optischen Zoom, denn der digitale Zoom wird ganz schnell zu unscharf. Unscharfe Produktfotos sind tabu. Bei einer guten Linse können Sie ruhig einen Wert von 50 bis 80 mm bei einer DSLR nutzen.

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Tipp 9: Nutzen Sie digitale Filter mit Vorsicht!

Die Einsetzung bestimmter Filter kann aus durchschnittlichen Produktfotos hochqualitative Fotos machen. Nutzen Sie diese aber mit Vorsicht, denn digitale Filter können auch die Produktfarben weniger real aussehen lassen. Verwirren Sie Ihre Kunden nicht in Bezug auf die Richtigkeit der wiedergegebenen Produktfarben!

Tipp 10: Besser in Farbe fotografieren!

Wenn die Frage kommt, ob ein Produkt in Farbe oder in Schwarz-Weiß zu präsentieren ist, lautet meistens die Antwort: in Farbe. In der Sachfotografie sind schwarz-weiße Bilder selten sinnvoll. Produktfotos dienen nicht nur zur Darstellung, sondern auch zur Wiedergabe des Materialtyps, der Farbe, der Qualität und des Nutzens eines Produktes. Schwarz-Weiß-Fotos leisten das für Ihre Kunden nicht.

Tipp 11: Wählen Sie die passende Dateigröße gleich bei der Aufnahme!

Beachten Sie die eingestellte Qualität an Ihrer Kamera, denn die Dateigröße hängt unmittelbar von der Qualität ab. Erstens müssen Sie feststellen, ob Sie die Produktbilder drucken lassen, per Powerpoint zeigen wollen oder nur im Web veröffentlichen und per Mail versenden wollen. Für den Druck braucht man die höchste Qualität. Die mittlere Qualität der Produktbilder ist für Powerpoint geeignet. Für eine Webveröffentlichung sowie für den Versand per E-Mail ist die niedrigste Qualität genug. Produktbilder mit einer niedrigen Qualität sparen Ihren Speicherplatz. Dieser ist aber günstig, deshalb sollte man seine Fotos in bestmöglicher Qualität aufnehmen, man kann die Größe der Bilder immer noch verkleinern.

Tipp 12: Bearbeiten Sie Ihre Produktbilder am Computer!

Auch mit bester Kamera und Fotoausrüstung können Sie mit Ihren Produktbildern nicht zufrieden genug sein. Ihnen stehen viele Bearbeitungsprogramme für Bilder zur Verfügung. Neben dem kostenpflichtigen Photoshop stehen solche ziemlich guten Alternativen zur Auswahl wie zum Beispiel: Gimp, Snapseed oder Pixlr-o-matic. Mit einer passenden Software können Sie eine Tonkorrektur machen, die Größe verändern, die Helligkeit erhöhen, Farbanpassungen vernehmen, Kontrast ändern usw. Achten Sie aber darauf, die Nachbearbeitung Ihrer Produktfotos nicht zu übertreiben. Sie können auch, wie wir schon oben erwähnt haben, im Internet einen Grafiker engagieren, der das Ganze für Sie professionell macht.

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Mit diesen zwölf praktischen Tipps können Sie ohne Mühe Produktfotos für Ihren eigenen Onlineshop erstellen. Man braucht nur Praxis. Mit der Zeit erzeugen Sie alle Produktfotos schon intuitiv. Sie bekommen ein Gespür, wann man auf den Auslöser drückt und welches Licht man einsetzt, wie man dieses oder jenes Produkt darstellen muss, wie stark man zoomen muss. Ihre Geschicklichkeit wird mit der Zeit nur besser, denn Übung macht den Meister!


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